Buchpräsentation "Alfred Kubin e la Finis Austriae" mit Giuseppe Morante
Eine Veranstaltung der Universitätsbibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien
Wien um 1900. Die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und nach philosophischen, wissenschaftlichen, künstlerischen Codes, die in intensiver Relation zu den ethischen Bedürfnissen einer neuen Kultur stehen, die nicht umhin kommt, eine neue Welt zu erschaffen. Nicht allein Schriftsteller_Innen, sondern auch Maler_Innen, Psycholog_Innen und Kunsthistoriker_Innen scheinen von der Frage nach Wesen und Zweck des Individuums in einer Gesellschaft gefesselt zu sein, die unaufhaltsam auf ihren Untergang zusteuert. Aus dieser Auseinendersetzung gehen die Beiträge zu einer neuen Vision des Menschen im neuentstehenden Österreich hervor. Die Künstler der Wiener Secession versuchen abseits des Etablierten neue Wege zu beschreiten. Deren Flucht ins Ornamentale des Jugendstils und des Art Déco steht bald der "expressionistische Schrei" von Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Richard Gerstl und Alfred Kubin entgegen. Wie lässt sich im Speziellen die Figur Alfred Kubin mit den gesellschaftspolitischen und kulturellen Prozessen Wiens der vorletzten Jahrhundertwende in Einklang bringen? Die Arbeit Giuseppe Morantes versucht eine Antwort auf diese zentrale Frage zu geben.
Giuseppe Morante, geboren 1962 in Benevento/Italien, studierte Moderne Literatur an der Universität Salerno und Violine am Conservatorio di Musica di Campobasso. Der Vortrag wird in italienischer Sprache gehalten; bei der anschließenden Podiumsdiskussion steht ein Übersetzer zur Verfügung.