Die längste Säulenstraße der Welt: Apamea in Syrien
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Andreas Schmidt-Colinet veranstaltet von der Universitätsbibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien
Um 300 v. Chr. gegründet, war Apamea eine der Hauptstädte des Seleukidenreiches. Hier waren die Staatskasse und die 500 Kriegselefanten stationiert. Nach einem schweren Erdbeben 115 n. Chr. wurde die Stadt mehr oder weniger komplett neu aufgebaut. Sie war dann eine der bedeutendsten Städte des Römischen Syrien. Neben einem berühmten Zeus-Orakel besaß die Stadt das größte Theater und die längste Säulenstraße der antiken Welt. Die belgischen Ausgrabungen haben zahlreiche öffentliche Bauten und reich ausgestattete Wohnhäuser freigelegt, u. a. eine monumentale Latrine und ein großes Nymphäum. In den 30er Jahren des 6. Jhs. wurde in Apamea, das seit 325 n. Chr. Bischofssitz war, eine neue Kathedrale errichtet, ein Zentralbau wie die etwa gleichzeitig in Konstantinopel erbaute Hagia Sophia.