Rauchgefechte
Eine Kooperation der Akademie der bildenden Künste Wien mit der British American Tobacco (BAT) Austria.
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintritt frei.
British American Tobacco (BAT) Austria hat die Studierenden und Alumni aller Klassen und Institute der Akademie der bildenden Künste Wien eingeladen, sich zum Thema "Rauchgefechte" mit dem Themenspektrum – geistiges Eigentum/Markenidentität und Stilikonen, Verbotskultur, Selbstbestimmung, Distinktionsgewinn und mediale Repräsentation im Kontext des Rauchens – künstlerisch auseinander zu setzen. Die von einer Jury ausgewählten Arbeiten werden in der gleichnamigen Ausstellung in der Aula der Akademie der bildenden Künste Wien der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Jury bestehend aus Veronika Dirnhofer (stellv. Vorstand Institut für bildende Kunst, Akademie), Mona Hahn (Kunst im öffentlichen Raum, Akademie), Rudi Holdhaus (bildender Künstler), Robert Pfaller (Philosophie, Universität für angewandte Kunst Wien) und Heimo Zobernig (Textuelle Bildhauerei, Akademie) hat fünf Kunstwerke ausgewählt, die am Eröffnungsabend mit dem jeweils mit 1.400 Euro dotierten BAT Austria Kunstpreis 2012 ausgezeichnet werden.
Ausstellende Künstler_innen: Elisabeth Baumgartner, Matthias Bernhard, Ursula Buchart, Marie-Sophie Buxbaum, Karoline Dausien, Amitai Romm/Gabriele Edlbauer, Mads Egeberg Hvidtfeldt, Theresa Eipeldauer, Anita Hafner, Caecilia Brown/Helmut Heiss, Doris Theres Hofer, Cristóbal Hornito, Bartholomäus Kinner, Ivan Falke Pérard Kloster, Sebastian Koch, Ahoo Maher, Thea Möller, Johannes Niesel, Noele Ody, Andreas Perkmann- Berger, Pirmin Hagen, Heidi Rada, Alex Ruthner, Eva Seiler, Stefania Strouza, Sophia Süßmilch, Annamaria Tatu, Philipp Timischl, Simon Vith, Peter Wehinger, Micha Wille, Dario Wokurka, Osama Zatar
"Wir freuen uns sehr über die rege Beteiligung der Studierenden am BAT Kunstpreis 2012 und die ausgesprochen vielfältigen Werke, die eingereicht wurden. Die jungen Künstlerinnen und Künstler haben es der renommierten Jury durchaus nicht leicht gemacht aus den hervorragenden Arbeiten die Preisträgerinnen und Preisträger auszuwählen. Dass so viele Studierende der Akademie aus den verschiedensten Bereichen am Wettbewerb teilgenommen haben, zeigt das Interesse an künstlerischen Auseinandersetzungen mit aktuellen gesellschaftlich-kontroversiellen Themen wie es der Tabak und das Rauchen sind" (Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien)
Preisträger_innen:
Stefania Strouza
Nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema der Moderne und damit entstandenen Repräsentationsformen von Weiblichkeit in den 1920 Jahren dekonstruiert die Künstlerin Stefania Strouza das Logo und die Form einer Lucky Strike Zigarettenschachtel in einen abstrakten Farb- und Formcode. Mittels Siebdruckverfahren hat sie auf eine präzise, intelligente und ästhetische Weise eine mulitfunktionale und adaptierbare serielle Arbeit geschaffen, die sowohl als Grafik als auch in erweiterter textiler Form als Instrument performativen Handels gesehen werden kann.
Thea Möller
Thea Möllers fotografisch-skulpturale Arbeiten verweisen auf die proportionale Ähnlichkeit von vorgefundenen Objekten mit Zigarettenschachteln. Möller weist mit ihrer Arbeit Plakatdiptychon auf den Wiedererkennungswert der Norm-Quader hin, der selbst ohne Markenlabel funktioniert.
Sophia Süßmilch
Das fotografierte Modell hält überall an und mit ihrem Körper Zigaretten: in Mund, Nase, unter den Brüsten, zwischen den Zehen, den Fingern, den Pobacken.
Süßmilch ironisiert die Antiästhetik der Pro- und Kontra-Argumente rund um das Rauchen und nutzt den Witz als eskapistische Haltung um sich einer Meinung um ein wichtiges gesellschaftliches Thema zu entziehen und dennoch eine Plattform zur Auseinandersetzung zu bieten.
Cristobál Hornito
Hornitos Feuerwerk an szenischen Pointen demonstriert eine frivole Ausgelassenheit, die innerhalb der aktuellen Kunst ähnlich selten und kostbar geworden ist wie ein Moment freudigen Tabakkonsums innerhalb der Gegenwartskultur. Hornito hat in philosophischer Hinsicht völlig recht: Um das Leben genießen zu können, müssen wir die zwanghafte Anhänglichkeit ans Überleben überwinden. Wir müssen uns davon abnabeln, und wenn es sein muss, mithilfe einer brennenden Zigarette. Nur so werden wir dem Motto des Stoikers Juvenal gerecht: "Betrachte es als die größte Schandtat, das nackte Leben höher zu stellen als die Scham; und um des Lebens willen die Gründe, für die es sich zu leben lohnt, zu verlieren."
Noele Ody
Ein armseliges Häufchen Papier aus tausenden von geduldig gesammelten kleinen Deckblättern aus Zigarettenpackungen, einer Pheme zufolge einzutauschen gegen eine besondere Belohnung.
Die Arbeit von Noele Ody ist ein sehr gelungenes Beispiel dafür, wie ein Gerücht eine plastische Form findet, dieses Objekt nach einer langen Reise von Besitzerwechseln durch das richtige Verstehen und Textualisieren eine Autorin findet und zum Kunstwerk mit Tauschwert wird.