Performance mit Luce de Lire, Buchpräsentation Christian Liclair
Luce de Lire ist Autorin, Philosphin, Medientheoretikerin und Performerin; Christian Liclair ist Kunsthistoriker sowie -kritiker und derzeit Chefredakteur der Kunstzeitschrift Texte zur Kunst. Eine gemeinsame Veranstaltung von Sabeth Buchmann (IKW) und dem Fachbereich Kunst und digitale Medien (IBK).
Christian Liclair ist Kunsthistoriker sowie -kritiker und derzeit Chefredakteur der Kunstzeitschrift Texte zur Kunst. Zuvor promovierte er im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojekts Ästhetik des Begehrens an der Freien Universität Berlin und forschte bzw. lehrte beispielsweise an der Universität der Künste Berlin, der Freien Universität Bolzano, der Universität Zürich und der Harvard University. Er schrieb unter anderem für Texte zur Kunst, Brooklyn Rail, FKW: Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur und seine erste Monografie erschien 2022 bei Routledge unter dem Titel Sexually Explicit Art, Feminist Theory, and Gender in the 1970s. Zur Zeit editiert er außerdem mit Susanne Huber und Daniel Berndt eine Anthologie zu Queer Art History, die im kommenden Jahr bei Diaphanes erscheinen wird.
Luce de Lire ist Autorin, Philosphin, Medientheoretikerin und Performerin; sie betreibt die Website getaphilosopher.com und beschreibt sich selbst so: “Luce de Lire is a ship with eight sails and she lays off the quay. A time traveller and collector of mediocre jokes by day, when night falls, she turns into a philosopher, performer and media theorist. She loves visual art, installations, video art etc. She could be seen curating, performing, directing, planning and publishing (on) various events. She is working on and with the philosophy of treason, infinity, post secularism, self destruction, fascism and seduction – all in mixed media.” Auf ihrer website getaphilosopher.com bietet sie “existential coaching and consulting” an, das jenseits von esoterischem Mystizismus und rechter Propaganda angesiedelt ist. Ihr Ziel ist es, kritisches Engagement zu stärken: „We want to assist you in going beyond the consumption of what other people think – towards self directed production of theory.” Sie bietet Vorlesungen, Performances, Podcasts, Texte, individuelle Gespräche auf Englisch und Deutsch an. In ihren Performances (darunter jene, die auf dem bei e-flux erschienenen Text Full Queerocracy Now!: Pink Totaliterianism and the Industrialization of Libidinal Agriculture beruht) verkörpert sie verschiedene Akteurinnen, darunter die radikale queer-aktivistische Figur Comrade Josephine, mit denen sie interagiert und in Diskussion tritt. Im Rahmen dieser Streitgespräche werden existenzielle Fragen in bezug auf zeitgenössische politische und soziale Debatten diskutiert, die allzuoft falsche Antworten anbieten, und durch mystische Konfusion und diverse Populismen in die Irre führen. Luce de Lire untersucht solche und andere relevante zeitgenössische Fragestellungen auf wissenschaftliche Weise, indem sie das philosophische Werkzeug westlicher Kultur- und Philosophiegeschichte einsetzt: „Beyond party lines, equipped with a thorough training in Western philosophy, critical of racism, sexism, classism, misogyny, capitalism, partisanship and everything else that causes trouble in the world. Philosophy can be like pop music – but, rooted in eternity, the playlist never stops.”