The sea room
Performance von Tabea Briggs, Luiza Furtado, Ziliia Kanchurina, André Rachadel, Daniel Sea und Seul A Shin in der Gemäldegalerie im Rahmen des Rundgangs 2023
The sea room ist eine interaktive Odyssee durch die Ausstellung Das entwendete Meisterwerk. Bilder als Zeitmaschinen in den Räumen der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien.
Fließend zwischen Ideen queerer Kreationen und Zerstörungsfantasien, Zeitreisen durch die Flure, auf der Suche nach Portalen, auf der Suche nach Störungen in der Zeit, im Raum, zwischen dem Publikum und sich selbst, folgen die Performer_innen Eingebungen, wie architektonische Erzählungen durch die Präsenz sich bewegender Körper neu geschrieben werden können.
Atem, Gefäße und Fleisch – subtile Anfänge zur Idee des Denkmals als glorifiziertes Kunstwerk. Ein kollektiver Körper, der reagiert, zurückschwingt, gegen die massiven Wände bricht, in Schaum, in Geschichten, in Erfahrungen, die geteilt und intensiviert werden.
The sea room ist eine phantasmagorische Reise durch die Urmeere allen Lebens in die europäische Hölle der Ordnung, des Abbaus und des Aufstiegs.
Es ist eine Antwort, ein Anruf und eine Frage.
Tabea Briggs wurde 1994 in Essen, Deutschland, geboren. Studierte (ein bisschen) Philosophie, Kunst und Kräuterkunde. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit Fragen und Methoden der Heilung. Mit einem interdisziplinären Ansatz versucht sie, Räume zu schaffen, in denen Kontraktion und Expansion erlebt werden können.
Luiza Furtado, geboren in Florianopolis, Brasilien, lebt und arbeitet zwischen Rio de Janeiro und Wien. BA im Bereich Industriedesign an der PUC-Rio, Studium der Bildenden Kunst im Fachbereich Kontextuelle Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Um imaginäre Rituale zu entwickeln, kombiniert Luiza Malerei, Nähtechniken und audiovisuelle Medien. Sie erforscht intuitiven Tanz und Kostümkreation als Methoden der Selbstermächtigung. Ihre performative Arbeit basiert auf prothetischen Experimenten mit upgecycelten Textilien.
Ziliia Kanchurina, geboren 1992, lebt in Ufa, Russland, und Wien. Sie studiert derzeit an der Akademie der bildenden Künste Wien und hat außerdem Abschlüsse am Russischen Institut für Theaterkunst GITIS, am Institut für zeitgenössische Kunst in Moskau und an der Kunsthochschule Ufa erworben. Die aus Baschkortostan stammende Künstlerin interpretiert das Bild des Kriegerschildes für ihre Gemeinschaft neu und verortet sich selbst in der postkolonialen Situation, während sie ihre eigene handwerkliche Praxis aus anderen Techniken ableitet, die in ganz Mitteleurasien entwickelt wurden.
André Rachadel, geboren 1988 in Blumenau, Brasilien, lebt derzeit in Wien, wo er Bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien studiert. Angeregt durch die chaotische Ästhetik der Wandmalereien und Graffitis in Brasilien, begann er persönliche Collagen zu produzieren, die sein Leben als Kind einer Arbeiterfamilie im globalen Süden reflektieren.
Daniel Sea ist ein Trans-Schauspieler, Musiker und Künstler, der zwischen Berkeley, Kalifornien, und Wien lebt und arbeitet. Sea studiert Bildende Kunst im Fachbereich Kontextuelle Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und arbeitet interdisziplinär mit Prozessen wie forschungsbasierter Performance, Text, Musik, Zeichnung, Video und Fotografie. In den 1990er Jahren wurde Sea in der queeren Punk-Kunst- und Aktivistenszene von San Francisco, Kalifornien, als Künstler geprägt. Er durchläuft die Spektren der Popkultur, tritt im Mainstream-Fernsehen auf, dringt in die Mainstream-Kultur ein und infiziert diese mit queeren und magischen Anliegen.
Seul A Shin wurde in Seoul, Korea, geboren. Sie lebt und arbeitet in Korea und Wien. Mit ihrem Körper und transparenten Schichten interpretiert sie Narzissmus und Idolatrie der modernen Gesellschaft neu.