Come as You Are. Preis der Kunsthalle Wien 2023

Eine Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien

Die neunte Ausgabe des Preises der Kunsthalle Wien, ist mit ihrem Titel Come as You Are Einladung und Anweisung, Möglichkeit und Einschränkung, Verheißung und Herausforderung zugleich.

Die Arbeiten der Künstler_innen Željka Aleksić, Mila Balzhieva, Luisa Berghammer, Daniel Fonatti, Valentin Hämmerle, Jusun Lee, Michael Reindel, Marielena Stark, Anne Schmidt und Marc Truckenbrodt zeigen die Vielstimmigkeit der künstlerischen Perspektiven und Formen – erstmals sind Absolvent_innen der Fachbereiche Kunst und Bild | Grafik, Bühnengestaltung sowie des interdisziplinären Programms Art & Science unter den Ausgezeichneten.

Željka Aleksić Performance GLEDAJ MAJKU, BIRAJ ĆERKU-KORENJE [Sieh dir die Mutter an, wähle die Tochter] konzentriert sich auf die Verbindung der Künstlerin zu ihrer Mutter, die sowohl biologisch als auch beruflich mit ihr verbunden ist und früher mit ihr als Kollegin in einem Feinkostladen gearbeitet hat. Die Performance – ursprünglich für ihre Ausstellung I KNOW I CARE [ICH WEIß ICH KÜMMERE MICH] (Waschhalle Wienerberg, 2019) produziert – besteht aus einer täglichen physiotherapeutischen Übung, die Aleksićs Mutter zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms, an dem auch die Künstlerin leidet, verordnet wurde. Der schmerzhafte Zustand wird durch den ständigen Temperaturwechsel – von heiß zu kalt und umgekehrt – verschlimmert, der jedoch für die Arbeit in einem Geschäft mit Milchprodukten erforderlich ist.

Für die in der Kunsthalle Wien präsentierte Performance hat die Künstlerin diese ursprüngliche Idee weiterentwickelt und auch ihre Großmutter einbezogen, die eine ähnliche Diagnose erhielt. Drei blutsverwandte Frauen unterschiedlichen Alters verrichten Aufgaben, die typisch für Frauen aus Serbien sind, dem Land, in dem Aleksić geboren und aufgewachsen ist. Durch die Performance hebt die Künstlerin die schwierigen Bedingungen hervor, denen Arbeiter_innen begegnen können, und betont gleichzeitig, dass drei Generationen von Frauen mit derselben Diagnose nicht nur biologisch, sondern auch durch ihre Erfahrungen als Arbeiterinnen miteinander verbunden sind.

Jusun Lee verwendet für seine Performance Unshackling Perlen und Glocken, um einen improvisierten Klang zu erzeugen. Während er seinen Körper zielgerichtet bewegt, entzieht sich der von diesen Objekten ausgehende Klang seiner Kontrolle. An seinen Körper gebunden, symbolisieren die Gegenstände sowohl Unterdrückung als auch das Potenzial zur Befreiung durch Klang und evozieren ein tiefgreifendes Wechselspiel von Einschränkung und Freiheit.

Der Preis der Kunsthalle Wien 2023 wird mit freundlicher und großzügiger Unterstützung durch Steirer Mika & Comp. realisiert.