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Sludge pour Sludge - Oder wie ich gelernt habe ein Algorithmus zu sein

Datum
Termin Label
Ausstellung
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
Isaiah Mansion
Patision 65
Athen104 33
Griechenland

Das vorliegende Konzept „Sludge pour Sludge - Oder wie ich gelernt habe ein Algorithmus zu sein“ ist Teil eines internationalen Kunst-Festivals in Athen/Griechenland und umfasst eine kuratierte Gruppen-Ausstellung als Festivalbeitrag mit Österreich-Fokus für das Back to Athens-Festival in Athen (26.6. - 30.6.2024). Neben der Ausstellung selbst sieht sich das Konzept als Vermittlungs- und Austauschraum der hybrid geführte Keynotes, Artist-Talks und Workshops während der Festivaldauer.

Für den einreichenden Verein Kunst im Keller kuratiert Johannes Rips (Akademie der bildenden Künste Wien) ausgewählte österreichische Nachwuchskünstler*innen, die eingeladen wurden, sich mit gegenwärtigen Entwicklungen posthumanistischer Strategien und Subjektivierungsprozesse auseinanderzusetzen.

Theorie-Beiträge:
Sof Fachouridou (Harokopio Universität Athen)
Paul Feigelfeld (Mozarteum Salzburg und HBK Braunschweig)
Lars* Kollros (Akademie der bildenden Künste Wien)
Milena Nowak (Angewandte)
Axel Stockburger (Akademie der bildenden Künste Wien)
Tal Adler (HU Berlin)
Osama Zatar
 
Künstlerische Positionen:
Benedikt Alphart
Adina Camhy
Lars* Kollros
Milena Nowak
Carrot Root
Francisco Valença Vaz

„Ich habe Dinge gesehen die ihr Menschen niemals glauben würdet!“, sagt Rutger Hauer zu uns als todgeweihter Replikant Roy Batty und zeigt für uns mit dieser Aussage bereits 1982 posthumanistische Probleme und die Grenzen des Humanismus auf.Wir verdichten diese im gegenwärtigen Medienphänomen des „Sludge-Contents“ *, der uns als argumentativer, visueller und theoretischer Ausgangspunkt für diese Ausstellung dient.

Das Phänomen des Sludge-Contents zeigt sehr deutlich, wie sehr das Internet und Technologien unser Leben beeinflussen. Computer sind nicht nur mehr Hilfsmittel oder Werkzeuge. Es findet eine Wechselwirkung zwischen Mensch und Maschine statt. Konkrete Handlungen werden von Algorithmen beeinflusst, deren komplexer Aufbau oft nicht mehr nachvollzogen werden kann. Maschinen lernen über Deep Learning selbstständig, produzieren Content selbstständig und erhalten dies in einer Feedbackschleife wieder als Material aus dem sie lernen. Wenn demnach Maschinen aus Sludge-Content lernen, schaffen wir es Prinzipien der Hermeneutik ad absurdum zu führen und Grenzen eines humanistischen und rationalistischen Kulturverständnisses, sowie zeitgenössischer posthumaner Entwicklungen aufzuzeigen. Sludge-Content wird somit zu einer Verwirr-Taktik von und für Maschinen.

Gleichzeitig wird weiter an einer allmächtigen, allumfassenden künstlichen Intelligenz geforscht, die uns in allen Bereichen des Lebens übertrumpfen kann. Es wird sich die Frage nach posthumanen Lebensrechten und -Pflichten genauso stellen wie die nach Sicherheitsmechanismen um eine solche Maschine notfalls doch noch irgendwie bändigen zu können. Ebenfalls wollen wir argumentieren, dass wir uns tief in einer posthumanistischen Bildungsdebatte befinden oder zumindest befinden sollten. Wenn wir von Maschinen-Lernen sprechen sprechen wir auch von immanenten bildungs- und subjekttheoretischen Fragen die nicht zuletzt in altgedienten humanistischen Ansätzen ihren Ursprung suchen.

Zweifellos ist die gesellschaftliche Transformation hin zum Posthumanismus eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und untrennbar mit den endlichen Ressourcen unseres Planetens und kapitalistischen Ausbeutungsmechanismen verbunden.

* Sludge-Content ist ein Web-Phänomen, bei dem sehr kurze und zusammenhanglose Videos von einem oder mehreren Videos in einer Art Splitscreen dargestellt werden. Beispielsweise wird eine Kochsendung neben einem Videospiel und einem Katzenvideo dargestellt. Ein aufmerksames Verfolgen auch nur eines der Videos scheint unmöglich.

Diese Ausstellung wendet sich nicht mehr an die Rezipient*innen. Analog zur Produktion von Kultur sind auch die Rezipient*innen Algorithmen geworden und winden sich nun immer enger zu einem kulturellen Rattenkönig zusammen. Als zentraler Fokuspunkt findet sich eine 1 x 6 m große Leinwand. Auf die Leinwand wird mit drei Projektoren parallel projiziert. Diese Leinwand wird dabei zur omnipräsenten, skulpturalen Intervention dem sich fast die gesamte Aufmerksamkeit widmet und einen Zustand des ständigen „scroll-modes“ suggeriert. Neben der Präsentation von Adina Camhy’s Arbeit PASSAGE, dient die Leinwand als Medium, welches die über die gesamte Ausstellungsdauer laufenden Keynotes, Workshops und Talkformate transportiert. Dabei wird diese durch ein Cross-Channel-Diskussions- und Vermittlungsforum physisch in den Ausstellungsraum und virtuell erweitert. Alle stattfindenden Talks und Diskussionen sind live und virtuell erlebbar. Darüber hinaus werden diese nachträglich online zugänglich gemacht.

Back to Athens 11 - Crossroads ist die diesjährige Ausgabe des internationalen Kunsttreffens. Einmal im Jahr bringt das Back to Athens Festival die Künstler_innengemeinschaft der Stadt in einem kulturellen Event zusammen, das visuelle Kunst und Installationen neuer Medien, Skulpturen, Malerei, Fotografie und Videos, Interventionen, visuelle, theatralische und akustische Performances, Kurzfilme, Vorträge, Filmvorführungen, Diskussionen, Workshops und Führungen umfasst. Back to Athens ist eine Plattform, auf der Ideen entwickelt und umgesetzt werden, aber noch wichtiger: Es ist ein Treffpunkt im Herzen der Stadt für Kunstschaffende und die internationale Kunstgemeinschaft.

Liste der Einträge

  • Performance: Resistance, Body, Sound and Vibrations

    Eine Performance von Carrot Root, Milena Nowak und Lars* Kollros im Rahmen von Back to Athens - Sloudge pour Sludge. Um 21 h Athener Zeit und  22 h Wiener Zeit.

    Performance

    Isaiah Mansion
    Patision 65
    Athen 104 33
    Griechenland

    Akademie

  • Diskussion: Axel Stockburger und Paul Feigelfeld

    Diskussionsbeitrag von Axel Stockburger und Paul Feigelfeld  im Rahmen von Back to Athens - Sloudge pour Sludge. Um 20:30 h Athener Zeit und 19:30 h Wiener Zeit.

    Diskussion

    Isaiah Mansion
    Patision 65
    Athen 104 33
    Griechenland

    Akademie

  • Artist Talk: Tal Adler und Osama Zatar über die OneState Embassy

    Artist Talk im Rahmen von Back to Athens - Sloudge pour Sludge. Um 20 h Athener Zeit und 19 h Wiener Zeit.

    Artist Talk

    Isaiah Mansion
    Patision 65
    Athen 104 33
    Griechenland

    Akademie

  • Performance: Habenichts_in – Carrot Root

    Eine Performance im Rahmen von Back to Athens - Sludge pour Sludge. Um 22h Athener Zeit und 21 h Wiener Zeit.

    Performance

    Isaiah Mansion
    Patision 65
    Athen 104 33
    Griechenland

    Akademie

  • Talk von Sof Fachouridou, Milena Nowak und Lars* Kollros

    Das Gespräch "Digital Cultures between Art, SciFi and Contemporary Possibilities" findet im Rahmen von Back to Athens - Sludge pour Sludge statt. Um 19:30 h Athener Zeit und 18:30 h Wiener Zeit.

    Artist Talk

    Isaiah Mansion
    Patision 65
    Athen 104 33
    Griechenland

  • Performance: Habenichts_in – Carrot Root

    Eine Performance im Rahmen von Back to Athens - Sludge pour Sludge. Um 21 h Athener Zeit und 20 h Wiener Zeit.

    Performance

    Isaiah Mansion
    Patision 65
    Athen 104 33
    Griechenland

    Akademie

  • Performance: Resistance, Body, Sound and Vibrations

    Eine Performance von Carrot Root, Milena Nowak und Lars* Kollros im Rahmen von Back to Athens - Sloudge pour Sludge. Um 21 h Athener Zeit und  22 h Wiener Zeit.

    Performance

    Isaiah Mansion
    Patision 65
    Athen 104 33
    Griechenland

    Akademie