Empfindung am Samstag
Anlässlich der Ausstellung “Empfindung oder in der Nähe der Fehler liegen die Wirkungen“, die von Sabeth Buchmann, Kathi Hofer und Eva Maria Stadler kuratiert wurde, beschäftigen sich Künstler/innen und Kulturtheoretiker/innen mit Empfindungen und ihren Wirkungen.
Wenn wir von Empfindungen sprechen, berühren wir jenen Bereich ästhetischer Erfahrung, an dem sich die subjektive Sicht mit einer allgemeinen Wahrnehmung überschneidet. Was wir empfinden, das widerfährt uns. Empfindungen sind Sensationen in dem Sinn, dass jedes Empfinden - um mit Gilles Deleuze zu sprechen - eine Spaltung voraussetzt, in der uns ein Anderes begegnet. Wir erfahren eine Berührung durch ein Außen, einen Anreiz und Reiz, der zugleich auf uns selbst rückwirkt.
Anlässlich der Ausstellung Empfindung oder in der Nähe der Fehler liegen die Wirkungen, die von Sabeth Buchmann, Kathi Hofer und Eva Maria Stadler kuratiert wurde, beschäftigen sich Künstler/innen und Kulturtheoretiker/innen mit Empfindungen und ihren Wirkungen beispielsweise in der Malerei Rembrandts, im Melodram oder in der Musik, die die DJs the golden kessy h und Drehli 'Rasierwasser' Robnik auflegen werden.
Vorträge
16:00 Uhr
Karin Gludovatz
Widerschein und Gegenliebe. Gemaltes Fühlen in Rembrandts Danae
16:45 Uhr
Drehli Robnik
Subjekt im Affekt. Kino als Theorie politischer Bildungen
17:30
Aljoscha Weskott
The Life of Carol White. Life/Melo-Relations in Todd Haynes' Film Safe
Pause
19:00
Bernadette Anzengruber
Vielleicht eröffnet sich an dieser Stelle eine Möglichkeit
19:30
Tanja Widmann
(Sprache) ist - eine Länge von Gedanken
Moderation : Sabeth Buchmann und Kathi Hofer
Film
21:30
Alexander Kluge
Die Macht der Gefühle, 1983
115min
Musik
23:00
Djs
the golden kessy h
Drehli 'Rasierwasser' Robnik
Biographien
Bernadette Anzengruber
geboren 1980 in Oberösterreich, lebt zur Zeit in Wien; 2005 und 2006 Studium am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien und an der Universität für Angewandte Kunst; seit 2006 Studium an der Akademie der Bildenden Künste; Arbeiten vorwiegend in den Bereichen Installation, Video, Performace und Grafik; Ausstellungsbeteiligung u.a.: Figurama 05, ATRIUM (Bratislava); Berlin - Wien, Kunsthalle des ECC (Berlin); "...und immer fehlt mir was, und das quält mich.", Atelier Färbergasse (Wien) sowie GRAZ KUNST (Graz); die Zelle, ehem. Wassergüteamt Kaisermühlen (Wien); Die Bilderfindung oder Don Quichotte, Rauchsalon (Wien); You're a mess, honey!, Grundsteingasse 7 (Wien); Performances (teilweise in Zusammenarbeit mit Kathrin Maria Anna Füßl): Performance Pool, Brut (Wien); Sauna 08, Brut (Wien); practice of more failure, Semperdepot (Wien)
Sabeth Buchmann
Kunsthistorikerin und -Kritikerin. Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste, Wien. letzte Veröffentlichungen: mit-hg. (mit Helmut Draxler und Stephan Geene): 'Film, Avantgarde und Biopolitik', Wien 2009, 'Denken gegen das Denken. Produktion, Technologie, Subjektivität bei Sol Lewitt, Yvonne Rainer und Hélio Oiticica', Berlin 2007, mit-hg. (mit Alexander Alberro): 'Art after Conceptual art', Cambridge/ Mass. u. Köln, 2006.
Karin Gludovatz
Karin Gludovatz, Kunsthistorikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin und Mitglied des Sonderforschungsbereichs "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste". Publikationen zu niederländischer und italienischer Malerei des 15.-17. Jahrhunderts, zu Autorschaftskonzepten (vornehmlich in der Kunst seit den 1960er Jahren), zum Verhältnis von künstlerischer und dokumentarischer Bildproduktion und zur Künstlersignatur.
Kathi Hofer
Geboren 1981 in Hallein. Studium der Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien; Studium der Philosophie in Wien und Marseille. Journalistische und redaktionelle Tätigkeit bei springerin - Hefte für Gegenwartskunst. Gelegentlich DJ. Lebt in Wien.
Drehli Robnik
Historiker und Filmwissenschaftler, Key Researcher am Ludwig Boltzmann-Inst. für Geschichte und Gesellschaft, Wien. Lehrtätigkeit an der Universität Wien, an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt/M, an der Masarykova Univerzita, Brno, und an der Universität für Angewandte Kunst, Wien. Publikationen zu Theorie und Geschichte von Film und Kino, zuletzt: Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948-2008. (Wien: Turia + Kant 2009) Gelegentlich Disk-Jockey und Edutainer. "Lebt" in Wien-Erdberg.
Aljoscha Weskott
Politikwissenschaftler, Filmemacher und Autor, lebt in Berlin. Mitherausgeber: Gespräche über Erinnerung in der Berliner Republik (Conversations on Memory in the Berlin Republic), b_books Berlin 2008. Herausgeber: Sun City und die Kultur der (Post)-Apartheid Südafrikas - Essays, Interviews, Prosastücke und Bilderserien. Mit David Goldblatt, Ivan Vladislavic, Leslie Witz u.a. Filme: Disco Ceremonies (2004), Sunny Land (2009). Aljoscha Weskott arbeitet über die Politik des Melodramas und die Entgrenzung der melodramatischen Form nach dem klassischen Zeitalter des Melodramas u.a. am Beispiel von Todd Haynes und François Ozon."
Tanja Widmann
arbeitet als Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Dozentin an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Schreibt u.a. für Texte zur Kunst, springerin. Diverse Beiträge in Katalogen. Lebt in Wien.
Kürzlich (Auswahl): Sich in diesem Sinne ähnlich machen. Ausstellung. kunstraum lakeside, Klagenfurt (A); tanja widmann/model. Performance im Rahmen von Wendelien van Oldenbourghs lecture/audience/camera. Muhka, Antwerpen (NL); the film as a page of victor hugo rewritten in the style of nerval. Ausstellung. JET, Berlin (DE); Nichts ist sexy. Nichts ist aufregend. Nichts ist nicht peinlich. Performancereihe (gem mit Achim Hochdörfer). Mumok, Wien (A); Co-Editorial (gem. mit Emily Pethick, Marina Vishmidt): An Ambiguous Case. Casco Issues XI. episode publsihers, Rotterdam (NL).
