Douglas Crimp | Misfitting Together - Andy Warhols "Chelsea Girls"
Vortrag veranstaltet vom Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften. Einführung: Diedrich Diederichsen
Douglas Crimp ist einer der wichtigsten und bekanntesten Kritiker, Kuratoren und Theoretiker der USA. Mit der Ausstellung "Pictures", die er 1977 im Artist's Space zusammenstellte, prägte er nicht nur die US-amerikanische Kunstdiskussion des folgenden Jahrzehntes, sondern lancierte diverse Karrieren: Von Künstler_innen wie Cindy Sherman, Barbara Kruger oder Robert Longo spricht man bis heute als der "Pictures Generation". Crimp hatte auch als Redakteur der Zeitschrift "October" (von 1977 bis 1990) entscheidenden Einfluss auf die Debatten der 80er Jahre; nicht zuletzt indem er zu den wesentlichen theoretischen und aktivistischen Anführern einer politisierten Kunst-Diskussion im Zuge der AIDS-Krise wurde. Sein berühmter Essay "Mourning and Militancy" wurde zu einem Schlüsseltext der Bewegung. Crimp gilt als ein Gründungsfigur sowohl für die Entstehung der Queer Studies in den USA (entscheidende Texte hierzu sind in der 2002 erschienen Sammlung "Melancholia and Moralism: Essays on AIDS and Queer Politics" zusammengestellt), wie für die Rückkehr der Institutional Critique, der er mit seinem 1993 veröffentlichten "On The Museum's Ruin" einen entscheidenden Impuls gab. Crimp arbeitet seit Jahren über die Geschichte queerer Politik und protopolitischer Subkulturen und forscht über Andy Warhol, insbesondere seine Filme.