Passagen Gespräche: Markt und Moral | Soziales Denken in neoliberalen Zeiten
Eine Veranstaltung von Passagen Verlag und Passagen Forum in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien.
17.06.2013, 19.30 h
Begrüßung: Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien
„Ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der Verteilung des Einkommens und der Güter, sondern auch eine der Macht, also eine Frage der Demokratie.“ Colin Crouch
Der Neoliberalismus hat unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt. Die globalen Finanzmärkte sind weitgehend der Kontrolle entzogen, die Demokratie wird zunehmend ausgehöhlt. Während die politischen und wirtschaftlichen Eliten eigene Interessen verfolgen, nimmt die soziale Ungleichheit zu, wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer. Mit der wachsenden Unzufriedenheit der Bevölkerung sinkt zugleich das Vertrauen in demokratische Institutionen, in politische Parteien und ihre Entscheidungsträger.
Doch welche Möglichkeiten gibt es, sich diesen Entwicklungen entgegenzustemmen? Kann die Zivilgesellschaft als politische Gegenkraft auftreten? Wie lässt sich das soziale Denken wieder stärken? Und welche Rolle kommt dabei der Sozialdemokratie zu?
Darüber diskutieren der Soziologe Colin Crouch und Bundesministerin Claudia Schmied. Moderiert wird die Veranstaltung von Peter Engelmann, Leiter des Passagen Verlags Wien.
Die Gesprächsteilnehmer:
Colin Crouch , britischer Soziologe und Politikwissenschaftler, leitete bis 2011 das Institut für Governance and Public Management an der University of Warwick.
Claudia Schmied ist österreichische Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur und promovierte Betriebswirtin.
Das neueste Buch von Colin Crouch zu diesem Thema ist soeben bei Passagen erschienen:
Jenseits des Neoliberalismus. Ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit.
Im Widerstand gegen den Neoliberalismus muss das soziale Denken und damit die Sozialdemokratie aus ihrer defensiven Haltung aufgerüttelt und durchsetzungsfähiger gemacht werden. Für Colin Crouch ist ein gestalterischer Eingriff aber nur systemimmanent denkbar: Die Sozialdemokratie muss den Schwerpunkt ihrer Aktivität auf die Beseitigung unerwünschter Auswirkungen der strukturell ineffizienten Marktwirtschaft legen und den Wohlfahrtsstaat zu einem Staat der sozialen Investitionen machen.
Zum Autor:
Der renommierte Soziologe und Politikwissenschaftler wurde vor allem durch seine politischen und ökonomischen Gegenwartsanalysen bekannt. Seine zeitdiagnostische Arbeit zur Postdemokratie stieß international auf große Resonanz, seine Kritik an der neoliberalen Marktwirtschaft wird ebenfalls viel diskutiert. Colin Crouch ist emeritierter Professor für Governance and Public Management der University of Warwick und Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln.
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