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Proben aufs Exempel

Datum
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
M13 und mumok Kino, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Ort, Treffpunkt (1)
Hauptgebäude
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien

Symposium konzipiert von Sabeth Buchmann | Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften und Constanze Ruhm | Institut für bildende Kunst.

Der auf theatrale Praktiken ebenso wie auf die avantgardistische Tradition des Antitheaters verweisende Topos der Probe ist dazu angetan, die in den zeitgenössischen Künsten und den sozialen Medien zu beobachtende Entdifferenzierung von "realen" und "fiktiven" Rollen aufzuzeigen. Hierbei geht es oftmals um eine wechselseitige Beeinflussung von Text (Drehbuch), Bild und performativem Geschehen. Die Probe tritt dabei als eine auf ununterscheidbare Weise improvisierte und inszenierte Form des Making-of sowie als eine biopolitisch aufgeladene Modellsituation in Erscheinung, die die Einübung soziokultureller Identitäten im Kontext herrschender Ökonomien beleuchtet.

26. 6. 2013 | 19.00 Uhr
mumok Kino

Susi Krautgartner | Undo the Undone | Performance, 2013
Kai van Eikels | Keynote: Was uns deine Spontaneität wert ist: Improvisieren zwischen Kunst und Ökonomie
Achim Lengerer | Layout for Mumok (Arbeitstitel) | Performance, 2013
Sabeth Buchmann & Constanze Ruhm im Gespräch mit Heimo Zobernig
Porträt aus Desinteresse | Regie: René Pollesch, 54 min., D 2008

1
Achim Lengerer  "Scriptings#31: "Proben zu P.W.  - Layout", Berlin, 2013.

Mit Videoarbeiten von Jenny Tischer | Michael Dobrindt | Markus Hahn | Marcel Hiller | Sebastian Walther sowie den Studierenden Fachbereichs Kunst und digitale Medien der Akademie der bildenden Künste Wien
Josephine Ahnelt | Cana Bilir-Meier | Christian Diaz Orejarena | Kevin Ferdinandus | FRAGMENTFRAKTION | Noel Gaar | Johannes Gierlinger | Michael Gülzow | Mona Hermann | Delal Isci | Marie Klein | Liesa Kovacs | Lisa Lampl | Marlene Maier | Jennifer Mattes | Tanja Nis-Hansen | Julia Novacek | Christiana Perschon | Paran Pour | Marlies Pöschl | Dunja Predic | Jessyca R. Hauser | Claudia Sandoval Romero | Michaela Schweighofer | Michael Simku | Anna Spanlang | Antoinette Zwirchmayr

27. 6. 2013 | 14.00 Uhr
Akademie der bildenden Künste Wien | Raum M 13

14.00 Einführung von Sabeth Buchmann & Constanze Ruhm
14.15 Stefan Hölscher | Die Probe als Produktion des Realen
15.15 Eva-Maria Stadler | Bauprobe , Sebastian Huber | Probenende
16.45 Stephan Geene | Lebendig Supreme. Zur Probe im Film als Ressource
17.45 Wendelien van Oldenborgh | Unrehearsed performances in the un-rehearsal of histories
18.45 Abschlussdiskussion

Teilnehmer_innen:

Kai van Eikels

Was uns deine Spontaneität wert ist: Improvisieren zwischen Kunst und Ökonomie Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter in Improvisations-Workshops, damit sie von Musikern, Tänzern oder Schauspielern lernen, wie man sich produktiv dem Unplanbaren aussetzt. Denn an den turbulenten Märkten, so scheint es, sind alle zum spontanen Reagieren gezwungen. Doch das kollektive Improvisieren im Arbeitsteam soll noch aus einer anderen Verlegenheit helfen: In den postfordistischen Ökonomien wird es immer schwieriger zu bestimmen, was Arbeit wert ist. An die Stelle von Arbeitsleistung tritt "work performance", und deren Bewertung verknüpft ökonomische Kriterien direkt mit sozialen: Ob das, was jemand tut, ein fataler Fehler oder ein bahnbrechender innovativer Einfall gewesen sein wird, entscheiden immer erst die Reaktionen der anderen. Genau wie bei der jammenden Jazz-Combo, dem probierenden Tanz- oder Theaterensemble steht alles, was beim Improvisieren passiert, unter Vorbehalt. In einer engen Verschränkung von Kooperieren und Konkurrieren zählt allein das als wertvoller Beitrag, woraus die anderen etwas machen können - und wollen. Der Vortrag untersucht die Auswirkungen dieser "co-competition" im Teamwork von Performern dort, wo Kunst und Wirtschaft sich in ihrem Denken und Verfahren heute überschneiden.

Bio
Kai van Eikels ist Philosoph, Kultur-, Literatur-, Theaterwissenschaftler und lebt in Berlin.
https://kunstdeskollektiven.wordpress.com
Nach einem Studium der Regie, Germanistik und Philosophie. Inszenierungen an deutschen Bühnen. Promovierte und lehrte in Hamburg. Nach einem Forschungsaufenthalt in Tokyo und sechs Jahren im SFB "Kulturen des Performativen" zurzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin. 2011 Habilitation: "Die Kunst des Kollektiven. Performance zwischen Theater, Politik und Sozio-Ökonomie"
Seit November 2008 Mitglied des DFG-Forschungsnetzwerks Kunst und Arbeit
2008 Prognosen über Bewegungen, Kooperation zwischen der FU Berlin und dem HAU Berlin, gefördert von der Bundeskulturstiftung, zus. mit Sibylle Peters und Gabriele Brandstetter.
2005-2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 447 "Kulturen des Performativen",  Projekt Die Szene des Virtuosen. Zu einer Grenz-Figur des Performativen.
Veröffentlichungen:
Die Kunst des Kollektiven: Performance zwischen Theater, Politik und Sozio-Ökonomie. Fink, Paderborn 2013.
Performance Research Journal 16:3 "On Participation and Synchronization", September 2011 (Hg., zus. mit Bettina Brandl-Risi), Routledge, London u.a
Prekäre Exzellenz. Künste, Ökonomien und Politiken des Virtuosen (Hg., zus. mit Gabriele Brandstetter und Bettina Brandl-Risi), Rombach Verlag, Freiburg i.Br. 2011.

Heimo Zobernig

Bio
Der in Wien lebende und an der Akademie der bildenden Künste lehrende Künstler Heimo Zobernig arbeitet in vielfältigen Medien wie Skulptur, Malerei und Video. Die reduzierte Formensprache setzt sich mit Traditionen modernistischer Ansätze wie dem russischen Konstruktivismus, der niederländischen De Stijl-Bewegung, oder den Zürcher Konkreten auseinander und spiegelt eine "nüchterne, transzendenzlose Sicht auf die Welt" (Zitat Zobernig). Sämtliche Arbeiten tragen die Bezeichnung "Ohne Titel". Die bevorzugten Materialien, Pappe, Sperrholz oder Styropor, sind lapidare und prekäre Materialien, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind und so den Wert und die Objekthaftigkeit des Kunstwerks in Frage stellen. Zobernig begreift Kunst als ein Kommunikationssystem, in dem es nicht um die Produktion von Werken und letzten Wahrheiten geht, sondern um die gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen.

Stefan Hölscher

Die Probe als Produktion des Realen
Im Verlauf meines Vortrags möchte ich das Motiv der Probe aus zwei konträren Perspektiven heraus beleuchten: Einerseits anhand eines eher ideologiekritischen Instrumentariums und andererseits vor dem Hintergrund von Jacques Rancières Kritik an der Etablierung von Meisterpositionen durch ebensolche theoretischen Ansätze. - In den letzten Jahren hat Andrew Hewitt mit seinem Buch "Social Choreography - Ideology as Performance in Dance and Everyday Movement" den Anlass für neue Denkrichtungen gegeben und den immer weniger modischen Begriff der Performanz auf eine ihn bedingende ideologische Matrix zurückgeführt. Anhand der aus der Loge heraus entstandenen Schilderung englischer Tänze und ihrer Lesart als einer utopischen Gesellschaftsordnung Friedrich Schillers gegen Ende des 18. Jahrhunderts konstatiert er einen intimen Zusammenhang zwischen scheinbar naivem Probieren und dem Einüben in Ideologie, in welcher das Reale ihrer Produktion stets ausgeklammert bleiben müsse, wenn man ihr nur zuschaut, während man Arbeit mit Spiel verwechselt.
Bekanntermaßen liest Rancière Schiller genau gegenteilig. Für ihn bleibt die Probe, verstehen wir sie vor dem Hintergrund der emanzipativen Potentiale seines ästhetischen Regimes, das nie eingelöste Versprechen ihrer Verwirklichung. Derart möchte ich anhand mancher Tendenzen der sogenannten zeitgenössischen Kunst fragen, wie sich diese beiden widersprüchlichen Ansätze zueinander verhalten, wo ihr Stärken liegen, inwiefern beide auch Schwächen aufweisen und warum das von vielen immer wieder beschworene Reale im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel steht in der Probe.

Bio
Stefan Hölscher, geboren am 3. Oktober 1980 in Frankfurt am Main, ist seit Januar 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des Master-Studiengangs "Choreographie und Performance" an der JLU Gießen. Er studierte von 2001 bis 2008 am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft und entwickelte in dieser Zeit zahlreiche Projekte in Kooperation mit anderen Studenten aus Gießen und von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. - Aufführungen u.a. im PACT Zollverein, im Mousonturm und auf den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Momentan beendet er seine Dissertation zum Thema "Vermögende Körper: Zeitgenössischer Tanz zwischen Ästhetik und Biopolitik", in der er versucht, rezeptions- und produktionsästhetische Ansätze zusammenzudenken. Seine Forschungsinteressen umfassen poststrukturalistische Thematiken im weitesten Sinne, das frühe und spätere Werk des Philosophen Jacques Rancière, Körperkonzepte, politische Theorie zwischen Frankfurt und Paris, Institutionskritik und - bezogen auf seine Arbeit am Institut - Verbindungen zwischen dem Judson Church Theatre und manchen Tendenzen seit den '90er Jahren, bsp. die Arbeiten von Xavier Le Roy, Plischke/Deufert und Mette Ingvartsen.

Eva-Maria Stadler

Bauprobe
Auf der Bauprobe wird im Theater mit einfachen und kostengünstigen Materialien die Raumkonzeption markiert, bevor ein Bühnenbild realisiert wird, um einen Eindruck von den Proportionen und Raumeffekten zu bekommen, sowie szenische und technische Anforderungen zu überprüfen. Die für die Bauprobe entscheidende Vorläufigkeit von Material und Anordnung ist in der bildenden Kunst zu einer wichtigen Kategorie geworden. Sie scheint ein Garant dafür zu sein, den Werkbegriff unterwandern, ihm seine Festigkeit, seinen Anspruch auf Dauer nehmen zu können. Baulatten, Pressspan, einfach grundierte Oberflächen, Baufolien sind Materialien, die an der Schnittstelle zwischen Modell und Realisation erst produziert werden. Skulptur und Installation eignen sich das Vorläufige des Materials an, nicht zuletzt um sie in einem performativen Prozess in (Aus)Stellung zu bringen.

Bio
Eva Maria Stadler ist Kuratorin für zeitgenössische Kunst und lebt in München. Sie unterrichtet an der Akademie der bildenden Künste in München, in der Klasse für Bühnenbild an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart und an der Universität für angewandte Kunst in Wien.  Seit 2011 leitet sie die Galerie der Stadt Schwaz. Von 1994-2005 war sie Leiterin des Grazer Kunstvereines, von 2006-2007  curator in residence an der Akademie der bildenden Künste in Wien, und von 2007-2011 Kuratorin für zeitgenössische Kunst am Belvedere in Wien.

Sebastian Huber

Probenende
Was kommt nach der Probe? Die Aufführung? Die Wirklichkeit? Ausgehend von René Polleschs Film "Porträt aus Desinteresse", in dem das Verhältnis von Probe und Realität politisch gefasst wird, in einem filmischen Blick "hinter die Kulissen der Probebühne" gewissermaßen, soll von der potentiellen Unabgeschlosssenheit der Probe sowie der praktischen Notwendigkeit, sie zu beginnen und zu beenden, die Rede sein. "Nichts ist komischer, als wenn man aus den vormittägigen Straßen in den Abersinn einer Theaterprobe tritt". Robert Musil

Bio
Sebastian Huber ist seit 2011 Leitender Dramaturg am Residenztheater in München. Zuvor war er am Wiener Burgtheater, am Thalia Theater Hamburg, am Staatsschauspiel Stuttgart, am Schauspielhaus Graz und bei den Salzburger Festspielen tätig, sowie an Opernhäusern in Wien, München, Amsterdam und Zürich. Seit Ende der Neunziger Jahre hat er immer wieder auch unterrichtet, so am Studiengang Schauspielregie in Hamburg, in der Bühnenbildklasse der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und der August-Everding-Akademie in München.

Stephan Geene

Lebendig Supreme. Zur Probe im Film als Ressource
Der Blick in die Kamera geht aus dem Film heraus, in sein eigenes Off, das sog. hors-champ. Damit wird nicht nur das Sichtbare mit dem aufgeladen, was im Prinzip nicht zu sehen ist: So u.a. den/ die Betrachter/in; es verändert auch das 'Format', in dem der oder die zur 'Disposition' stehende Gefilmte zu sehen ist. An der Schnittstelle von Film und Off-Film werden Schutzlosigkeit und Selbstbefangenheit des Blickkontakts zu einem eigenen filmischen Genre. Die Probe als Film spielt in diesem Genre.
Lange Zeit erschien das Aussteigen aus der Narration, der Blick hinter die Kulissen oder in die Kamera als modernistische Selbstreflexion. Nachdem aber alles dekonstruiert und alles über sich selbst aufgeklärt ist, wäre zu fragen, warum es immer noch bzw. immer mehr Filme gibt, die aus der Reflexion auf ihre eigenen Möglichkeitsbedingungen bestehen? Legt man Rancières Annahme zugrunde, dass Moderne und Postmoderne in einer tendenziell romantisch zu nennenden Epoche zusammenfallen, dann sind wir noch immer dabei, uns über die explosive Nähe zwischen der "gerade erst" erfundenen (Französischen) Revolution und der ebenso neu und unfertigen Bürgerlichen Gesellschaft selbst zu verständigen.
Ein Beitrag mit Beispielen aus Nobuhiro Suwas Film H-Story (2001), einem Remake von Resnais' Hiroshima mon amour und eigenen filmischen Arbeiten.

Bio
Stephan Geene arbeitet zur Zeit an der Postproduktion seines Films umsonst (Arbeitstitel). Der Spielfilm >dokumentiert< sog. Kreuzköllner Verhältnisse, also vermeintlich zielloses Zeitverbringen. Außerdem übersetzt er zur Zeit Jacques Rancières Die Filmfabel (zusammen mit Teodora Tabacchi) und arbeitet an einem Buch mit dem Arbeitstitel Film. Zum Politischen beliebigen Lebens. Geene ist Mitbetreiber des Berliner Buchladen- und Verlagskollektivs b_books und hat mit Sabeth Buchmann und Helmut Draxler den Tagungsband Film Avantgarde Biopolitik herausgegeben.

Wendelien van Oldenborgh

Unrehearsed performances in the un-rehearsal of histories
In Wendelien van Oldenborghs jüngeren filmischen Arbeiten wird die Darstellung für die Kamera vor der Aufnahme nicht notwendigerweise geprobt. Tatsächlich liegt ein Schwerpunkt eher auf den Möglichkeiten einer erstmaligen Präsentation unterschiedlicher Modi des Sprechens - sei es das Interview, die Vorlesung oder auch eine verschwörerische, intime Form. Die Probe entspricht so der Produktion. Indem die Künstlerin mit TeilnehmerInnen arbeitet, die zur Vorstellung von Performance unterschiedliche Beziehungen haben, wird die Probe zu einer Strategie der "Aktivierung". Indem bestehende Texte oder (historische) Räume durch zeitgenössische Stimmen als polyphone Resonanzen aktiviert werden, soll die Wiederholung schaler oder autoritärer Geschichten aufgelöst werden, um so ein anderes mögliches Verständnis hervorzubringen. Ausgehend von Ausschnitten aus einigen ihrer Arbeiten wird Wendelien van Oldenborgh von jüngsten Einsichten berichten, die aus dieser Arbeitsweise entstanden sind.

Bio
Wendelien van Oldenborgh entwickelt Arbeiten, innerhalb derer kinematografische Formate als Produktionsmethodologie und grundlegende Sprache unterschiedlicher Formen der Präsentation eingesetzt werden. Häuft verwendet die Künstlerin die Form einer öffentlichen Filmaufnahme, indem sie innerhalb unterschiedlicher Szenarien mit TeilnehmerInnen kollaboriert, um so gemeinsam ein Script zu produzieren und die Arbeit auf ein Endergebnis hin auszurichten. Diese Arbeiten, innerhalb derer jene Formen untersucht werden, die uns formen und auch behindern, wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen unterschiedlicher großer Biennalen und auch in kleineren Einzelausstellungen international gezeigt.

Achim Lengerer

Layout for Mumok (Arbeitstitel)

Bio
Achim Lengerer lebt als Künstler in Berlin und London. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit sprachbezogenen Fragestellungen, die in audio-akustischen Performances, Rauminstallationen und Publikationen thematisiert werden. Lengerer gründete verschiedene kollaborative Projekte wie z.B. die freitagsküche  in Frankfurt/Berlin und voiceoverhead,  in Zusammenarbeit mit dem israelischen Künstler Dani Gal. Seit 2009 betreibt er den mobilen Ausstellungsraum und Verlag Scriptings. Scriptings funktioniert als eine diskursive Plattform, ergänzend und parallel zu Lengerers Solo-Projekten. Künstler_innen, Autor_innen, Grafikdesigner_innen, Performer_innen ebenso wie Verleger_innen werden zur Teilnahme eingeladen - all jene also, die sich in ihrem jeweiligen Produktionsprozess den Formaten "Skript",  "Text"  und "sprachlicher Aufführung" bedienen. Lengerer arbeitet zur Zeit an einem PhD-Projekt am Goldsmiths, University of London, UK, zum  Verhältnis von Stimme (Sprache), Notation (Aufzeichnung) und Live-Performance

Susi Krautgartner

Undo the Undone, Performance 2013
Die DIY Kultur und DIY im Allgemeinen sind die letzten Jahren auch in kapitalistischen Verwertungstrategien aufgegriffen worden. Konsumierende, die durch den Akt des Produzierens zu Prosumierenden (prosumers) werden treiben wohlmöglich diverse Gründe an Video- und Foto-Tutorials im Netz zu veröffentlichen. Wissen zu teilen und darzustellen ist vielleicht einer davon. In meiner Performance Undo the Undone werde ich den Wunsch nach Selbermachen und danach zu teilen, was du weißt und kannst, thematisieren. Ich werde irren und scheitern im Versuch Dinge zu lehren, die ich selbst nicht weiß und nicht kann. www.susikrautgartner.com

Bio
Susi Krautgartner (1982) diplomierte 2011 bei Matthias Herrmann an der Akademie der bildenden Künste in der Klasse für Kunst und Fotografie. In Ihren Arbeiten beschäftigt sich Krautgartner mit Gender, Klasse und Körperpolitik. Susi Krautgartner arbeitet mit Fotografie und Performance. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien.